Die Gitarre im Jazz - Im Anfang war der Rhytmus
Die elektrische Gitarre ist ein Instrument, welches aus den meisten Musikgenres heutzutage nicht mehr wegzudenken ist. Ihren Ursprung hatte die E-Gitarre aus einer Not heraus. So war die Rolle der Gitarre in den 20er-Jahren die eines reinen Rhythmusinstruments in Big Bands oder zur Begleitung von Klavier oder Bläsern im Jazzbereich. Das Problem dabei war jedoch, dass die bis dahin rein akustischen Gitarren nicht laut genug waren, um mit den anderen Instrumenten mitzuhalten. Auch der anfängliche Gedanke, den Korpus einer Gitarre einfach zu vergrößern, wurde schnell verworfen, da der Effekt nicht ausreichend war und die Instrumente dadurch schnell unhandlich wurden.
Ein Tonabnehmer für die Gitarre
Das war der Beginn des Gedankens, die Gitarre elektrisch zu verstärken. Der erste Lösungsansatz kam 1923 von Lloyd Loar, welcher zu dieser Zeit leitender Ingenieur in der Entwicklungsabteilung bei Gibson war. Er entwickelte einem Sensor, welcher die Schwingungen der Decke in ein akustisches Signal umwandelte. Da dieser Sensor jedoch schwer zu handhaben war, stand man bei Gibson der Weiterentwicklung dieses Projekts ablehnend gegenüber und verwarf die Idee schlussendlich.
Den nächsten und auch erfolgreicheren Versuch, einen Tonabnehmer für Gitarren zu entwickeln, unternahmen George Beauchamp und Adolph Rickenbacker im Jahre 1931. Ihr Tonabnehmer basiert auf dem Induktionsprinzip und besteht aus einem Magneten, der mit einer Spule umwickelt ist. Bewegt sich die Metallsaite über dem Tonabnehmer, verändert sich das Magnetfeld, Spannung wird erzeugt und ein Tonsignal entsteht. Nachdem der Tonabnehmer zuerst auf einer Lap-Steel-Gitarre verbaut wurde, kam 1932 von Rickenbacker die Electro Spanish auf den Markt. Vier Jahre später folgte Gibson mit ihrer ES-150. Allerdings waren diese Gitarren alle mit einem Hohlkorpus ohne einen soliden Tonblock ausgestattet. Nach der ES-150 folgten viele weitere Erfolgreiche ES-Modelle, wie die Gibson ES-330 oder Gibson ES-335.
Die Geburt der E-Gitarre
Die erste E-Gitarre wie wir sie heute kennen wurde 1948 von Paul Bigsby für den Country-Musiker Merle Travis gebaut. Obwohl die Gitarre bis in die 60er Jahre gebaut wurde, kennt man den Namen Bigsby heute eher von dem gleichnamigen Vibratosystem. Diese Bigsby-Gitarre jedoch inspirierte Leo Fender zum Bau seiner ersten Gitarre, der Fender Esquire. Heutzutage ist die Fender Esquire unter dem Namen Telecaster bekannt und eine der beliebtesten und erfolgreichsten Bauformen überhaupt. Nur wenig später, im Jahr 1954, brachte Fender die erste Stratocaster auf den Markt. Auch diese E-Gitarre wurde zum Welterfolg und war zudem eine der ersten Gitarren, die über ein Vibrato- bzw. Tremolosystem verfügten. Eine weitere Stromgitarre, die in diesem Zeitraum vorgestellt wurde und heutzutage weltbekannt ist, ist die Gibson Les Paul. Dieses legendäre Design entstand aus der Zusammenarbeit zwischen dem Musiker Lester William Polfuss (besser bekannt als Les Paul) und dem damaligen Gibson-Präsidenten Ted McCarty. 1952 kam dann die erste Serie der Gibson Les Paul mit zwei P90-Tonabnehmern, einer von Les Paul entwickelten, trapezförmigen Bridge und goldener Lackierung auf den Markt. 1957 entwickelte Seth Lover dann für Gibson den Humbucker, auch PAF genannt, der dank seiner Doppelspule das Brummproblem der bis dahin üblichen Single-Coil-Tonabnehmer löste.
E-Gitarrenmodelle - Der Ton nimmt Gestalt an
Ausgehend von diesen klassischen Bauformen wurde die elektrische Gitarre stets weiterentwickelt. Im Laufe der 60er- und 70er-Jahre wurde an den klassischen Designs nicht viel geändert, jedoch gewannen im Rahmen der aufkommenden Rockmusik extrovertierte Formen wie die von Gibson entwickelten Flying V oder Explorer-Gitarren an Beliebtheit.
Ein nächster Meilenstein der Gitarrengeschichte ist definitiv in den 80er-Jahren zu setzen. Der Hauptgrund hierfür ist in der Metal-Szene zu finden, welche sich aus der Rockmusik heraus entwickelte. So wurde die klassische Strat-Form mit Humbucker-Tonabnehmern versehen, mit einem Locking-Tremolo wie z.B. Floyd Rose ausgestattet, teils wurden die Formen spitzer oder für die bessere Bespielbarkeit verkleinert. Angeboten werden diese modifizierten Formen, welche man auch Superstrat nennt, von Firmen wie Charvel, Jackson, Kramer, Ibanez, ESP Schecter und vielen mehr. Doch nicht nur die Stratocaster-Form wurde verändert. Für die härteren Ausläufer der Metal-Szene gab es auch modifizierte Formen der Flying V und Explorer-Gitarren, welche noch spitzer und extremer gemacht wurden, um die Härte und das böse Image der Musik noch zu unterstreichen.
Eine weitere wichtige Entwicklung entstand aus der Zusammenarbeit von Ibanez und dem Gitarrenvirtuosen Steve Vai. Hieraus gingen nicht nur die JEM- und RG-Serien von Ibanez hervor, welche bis heute zu den wichtigsten Ibanez-Gitarren zählen, sondern auch die erste 7-saitige Gitarre, welche in Serie gebaut wurde: die Ibanez Universe UV777. Zuerst wurde sie mit einer hohen A-Saite ausgeliefert. Da die Metal-Bands im Rahmen der New-Metal-Bewegung allerdings immer tiefere Stimmungen bevorzugten, nahmen sich Bands wie Korn die Universe und bespannten sie mit einer zusätzlichen tiefen H-Saite.
Die neueste Evolutionsstufe der elektrischen Gitarre spiegelt sich in den 8- und 9-Saiter-Gitarren wieder. Wie bei der 7-Saiter-Gitarre ist auch hier Ibanez der Vorreiter und die moderne, auch Djent genannte Metal-Szene der Hauptabnehmer.
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